Albert und die Christbäume

Albert und die Christbäume Lesezeit: ca. 2 Minuten Seit 50 Jahren wachsen auf Alberts Feldern buschige Tannenbäume. Als 18-Jähriger hat er, damals noch gemeinsam mit seinen Eltern, auf der heimischen Landwirtschaft damit begonnen, Christbäume zu kultivieren. Zuerst haben sie ein Feld dafür umgeackert und die kleinen Bäumchen eingesetzt. Zehn Jahre dauert es, bis aus so einem Baum ein stattlicher Christbaum wird, der dann in einem Wohnzimmer eine Familie glücklich macht. Bis also die erste Ernte der Christbäume anstand vergingen zehn Jahre. In dieser Zeit stellten Albert und seine Eltern die Landwirtschaft langsam um auf die Kultivierung der Tannenbäume. Die so genannte Nordmanntanne wuchs seitdem auf Alberts Feldern. Jahr für Jahr kam ein neues Feld dazu und die Kühe auf dem Betrieb wurden weniger. Nach zehn Jahren, nachdem die ersten Christbäume verkauft waren, war der Betrieb schließlich komplett umgestellt. Seitdem sind die Christbäume Alberts Lebenswerk.
Vom Setzling bis zum Weihnachtsbaum braucht es viel Pflege. Man glaub kaum, wie viel Arbeit das ist. So ein Baum wächst nicht einfach so dahin. Man muss sich um die Setzlinge gut kümmern und einen Wildzaun bauen, denn die Kaninchen und die Rehe lieben nichts mehr als die kleinen frischen Wipfel. So ein Baum braucht aber unten Trieb, damit er gut in die Höhe wachsen kann. Albert war auch mit dem Schnitt der Bäume immer gut beschäftigt. Außerdem musste er rundherum und zwischendurch mähen, damit die Bäume genug Licht bekamen und gut wachsen konnten.
Mit solchen Christbäumen ist man also das ganze Jahr über beschäftigt. Die Zeit zwischen den Bäumen hat er immer genossen. Er liebte die Ruhe, die dort herrschte. Es war eine ganz besondere Atmosphäre. Und so vergingen die Jahre. Immer wenn es Weihnachten wurde, holten sich die Familien von nah und fern ihren Christbaum bei Albert ab. Oft suchten sie ihn schon Wochen vorher aus, spazierten über seine Felder und schmückten den Baum der Wahl mit einer Schleife. Dann, kurz vor Weihnachten, holten sie sich ganz frisch ihren Christbaum ab.
Außerdem hatte Albert immer einen Verkaufsstand direkt an seinem Hof. Dort konnten die Leute frisch geschnittene Bäume kaufen und abholen.
So zogen also die Jahre dahin. Eine Generation Christbäume nach der anderen wuchs heran. Mit den Jahren wurde auch Albert älter. Albert hatte einen Sohn, Eduard. Eduard wuchs mit den Christbäumen heran und je älter er wurde, umso mehr half er seinem Vater bei der Pflege der Bäume. Auch er hatte Freude, sie zu pflegen und fand es spannend, Jahr für Jahr zu beobachten, welche Freude die anderen Menschen mit ihren frischen Christbäumen immer hatten. Langsam begann Eduard, in Alberts Fußstapfen zu treten und Albert hatte immer mehr Zeit, einfach nur zwischen seinen Christbäumen zu sitzen und die Stille zu genießen. Er konnte immer mehr Arbeit an Eduard abgeben und sich an seiner freien Zeit erfreuen. Er ließ sein Leben Revue passieren. Er dachte immer mehr daran, was er auf seinen Feldern geschaffen hatte. Jedes Jahr nach Weihnachten, wenn alle Bäume verkauft waren und auch Alberts und Eduards Familie friedlich unter einem der eigenen Christbäume weilte, kehrte Ruhe ein. Ja, dann war Weihnachten!

Autor: weihnachtsgeschichte.biz

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