Als der Nikolaus seinen Sack vergessen hat

Als der Nikolaus seinen Sack vergessen hat Lesezeit: ca. 2 Minuten Es war der Abend vor dem 6. Dezember. Der Nikolaus saß geschäftig an seinem Schreibtisch und hakte die Wunschlisten der Kinder ab. Er hatte dieses Jahr wirklich alle Geschenke besorgen können. Das war ihm bis jetzt noch nicht so oft gelungen. Er kratzte sich an seinem langen Bart und gähnte. Es wurde wirklich Zeit, dass er sich auf's Ohr haute. Morgen würde ein langer Tag werden. Er räumte die Wunschlisten und sein goldenes Buch zur Seite und stand auf. Im Bett angekommen überlegte er noch einmal, was er für morgen alles brauchte. Das goldene Buch war ganz wichtig. Darin befanden sich alle Informationen über die Kinder, die er das ganze Jahr über gesammelt hatte. Die Wunschlisten musste er auch mitnehmen, damit er jedem Kind auch das richtige Geschenk brachte. Außerdem durfte er natürlich nicht vergessen, morgen seine Rentiere zu satteln; den Schlitten hatte er schon vorgestern geölt. Müde nahm er seine Bischofshaube vom Kopf und schlief sofort ein. Am nächsten Tag wurde er durch ein Klopfen an der Tür geweckt. Erschrocken sprang er hoch. Er hatte vergessen, seinen Wecker zu stellen. Wie spät war es? Er eilte zur Tür. Rudolf, sein Rentier-Anführer stand davor und sah ihn fragend an: "Nikolaus, warum sind wir noch nicht losgeflogen? Es ist doch schon kurz vor fünf Uhr. Die ersten Kinder warten schon auf deinen Besuch." "Ach herrje!", rief der Nikolaus. Schnell schnappte er sich seine Mütze und den Bischofsstab, schlüpfte in seine rote Hose und schnallte seinen Gürtel fest. Auf dem Schreibtisch griff er nach dem goldenen Buch und den Wunschlisten und eilte nach draußen. Schnell sattelte er seine sechs Rentiere, bevor er auch schon den Befehl gab, zu starten. So einen hektischen Nikolaustag hatte er noch nicht erlebt! Nachdem sie eine Weile in der Luft waren, kontrollierte er, ob er auch alles hatte. Die ersten Kinder warteten ja schließlich schon auf ihn. "Sag mal Nikolaus, warum ist der Schlitten heute eigentlich so leicht?", fragte Rudolf in diesem Moment. Nikolaus drehte sich in seinem Sitz um und blickte auf die Ladefläche. Oh Schreck! Die Geschenke! "Ich habe meinen Sack vergessen!", rief der Nikolaus panisch. Die Rentiere legten eine Vollbremsung ein, dass es den Nikolaus fast aus dem Schlitten warf. "Was mache ich denn jetzt?", fragte der Nikolaus verzweifelt. Er hatte doch alle Geschenke so schön verpackt. Jetzt lagen sie zuhause und die ersten Kinder warteten schon. Die Rentiere blickten sich ratlos an. Zurückzufliegen dauerte zu lange. So würden sie es nie schaffen, alle Geschenke auszuliefern. Da meldete sich das schlauste Rentier zu Wort: "Rudolf ist stark genug, um den Nikolaus alleine zu tragen. Wir anderen fliegen zurück und holen die Geschenke. Wenn der Nikolaus aus dem goldenen Buch vorgelesen hat, sind wir wieder zurück. So könnte es funktionieren." Der Nikolaus kletterte auf den Rücken von Rudolf. Die beiden flogen also zum ersten Haus. Der Nikolaus klopfte und wurde von zwei strahlenden Kinderaugen empfangen. Er laß aus dem goldenen Buch vor, was er in diesem Jahr von den Kindern gesehen hatte. Er sah genau, dass die beiden auf der Suche nach seinem Sack waren. Als er fertig war, schritt er langsam zurück zur Tür. Er hoffte so sehr, dass es seine Rentiere geschafft hatten. Er öffnete die Tür und - da stand der Sack mit seinen Geschenken. Dieser Nikolaustag war gerettet!

Autor: weihnachtsgeschichte.biz

Mehr Nikolausgeschichten