Der wunderbare Strohstern

Der wunderbare Strohstern Lesezeit: ca. 2 Minuten Es war der Vormittag des 24. Dezember 1998, als Pia, die siebenjährige Tochter der Familie Bergmann, in der Stube nach ihrem Teddybären suchte. Sie fand ihn auf dem braunen Sofa und setzte sich neben ihn auf ein Kissen. Dort blickte sie durch das große Stubenfenster hinaus in den Garten und sah zahlreiche Eisblumen, die sich durch die klirrende Kälte an der Scheibe gebildet hatten. Als der Vater die Stubentür öffnete, lag plötzlich ein warmer und süßer Plätzchenduft in der Luft. Der Vater, er hatte in der rechten Hand ein Paket mit Weihnachtskugeln und unter dem linken Arm einen kleinen Weihnachtsbaum, fragte Pia, ob sie mit ihm den Baum schmücken wolle.

Das Radio spielte Weihnachtslieder, während Pia und ihr Vater den Baum herausputzten. Die spitzen Tannennadeln piekten das Mädchen ab und zu. Das siebenjährige Kind entdeckte inmitten der rot- und goldglänzenden großen Weihnachtskugeln einen in die Jahre gekommenen, bereits leicht beschädigten, Strohstern und legte diesen zur Seite. Der Vater fragte sie, ob sie den Stern nicht ebenfalls an den Baum hängen wolle. Sie entgegnete, dass dieser nicht schön genug sei und der Baum doch dieses Mal besonders strahlen solle. Der Vater seufzte leise, strich Pia mit den Worten "Ach, mein Kind." durchs Haar und beide machten sich daran, den Baum herauszuputzen.

Den Abschluss des Schmückens bildete eine Lichterkette, die sie um den mit vielen Weihnachtskugeln versehenen Baum legten. Die Mutter trat nun in die Stube und sie entdeckte sogleich den auf dem Boden liegenden Strohstern. Sie begann erst zu lächeln um dann über beide Ohren zu strahlen. Pia wunderte sich über das Lächeln ihrer Mutter. Hatte sie etwa bereits heimlich einen leckeren Keks probiert? Als Pia die Mutter fragte, wieso sie sich denn so sehr freute, setzte sich die Mutter zuerst auf den Sessel und nahm dann Pia mit dem Teddybären auf den Schoß.

Immer noch lächelnd, begann sie zu erzählen: "Pia, wie du weißt, schlummert jedes Kind bevor es auf die Welt kommt im Bauch seiner Mutter. Als du in meinem Bauch warst stand Weihnachten vor der Tür. Ich habe in dieser Zeit den Strohstern gebastelt und erinnere mich sehr gern an diese Zeit zurück. Wenn ich den Strohstern anschaue, bin ich einfach glücklich und denke an die Zeit zurück, als du geboren wurdest."

Pia freute sich darüber so sehr, dass sie den Teddybären fallen ließ, aufsprang und zum Strohstern lief. Sie hängte ihn so weit nach oben, wie ihre Arme reichten. Sie lachte nun auch und drehte sich zur Mutter um, als es auf einmal laut an der Haustür klopfte. Das Radio verstummte plötzlich auch. Der Vater ging zur Tür. Pia folgte ihm vorsichtig und als der Vater die Tür öffnete, versteckte sie sich hinter ihm.

Es war jedoch niemand vor der Tür. Pia entdeckte ein großes Paket mit einer noch größeren Schleife darauf. Beide schleppten es in die Wohnstube. Als sie es öffnen wollte, entdeckte sie an der Schleife einen kleinen Strohstern und sie wusste: Jetzt ist Weihnachten.

Autor: weihnachtsgeschichte.biz

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