Ein Weihnachtspony für Polly

Ein Weihnachtspony für Polly Lesezeit: ca. 2 Minuten "Ich wünsche mir ein Pony zu Weihnachten", stellt Polly am vierten Advent klar.
"Wir haben keinen Platz", sagt Papa.
"Ein Pony kostet zu viel Geld", sagt Mama.
"Die stinken", sagt Oma und kassiert einen Rüffel von Polly, weil Ponys überhaupt nicht stinken. Im Gegenteil, die riechen gut - nach Stall, Heu und Stroh und Gemütlichkeit.

Am Morgen des 25. Dezember wird Polly früher wach als sonst. Sie zieht den Rollladen hoch und reißt ungläubig die Augen auf. Im Garten vor dem Kinderzimmerfenster steht ein weißes Pony mit wuscheliger, brauner Mähne und einem Zottelschweif. Es wiehert, als wolle es sagen: "Komm zu mir."
Polly stürmt ins Elternschlafzimmer und ruft: "Im Garten steht mein Weihnachtspony!"
"Ja, und im Wohnzimmer trötet ein Elefant", murmelt Papa und dreht sich auf die andere Seite. In diesem Moment wiehert das Pony erneut. Mama schießt hoch. "Was war denn das?", ruft sie. "Jedenfalls kein Elefant", meint Papa und schaut Mama an. Beide schütteln den Kopf. Dann steht Papa auf. "Nachschauen müssen wir", murmelt er.

Das Pony steht im Schnee unter dem Apfelbaum. Es schnobert vorsichtig an Pollys Hals. Das kitzelt. Polly lacht und schlingt ihre Arme um den Hals des Ponys. "Da bist du ja, du Ausreißer", ertönt in diesem Moment eine Stimme und eine junge Frau in Reithosen kommt in den Garten. In ihrer Hand hält sie ein rotes Halfter, an dem ein langer Strick befestigt ist. "Ich hoffe, Gänseblümchen hat keinen Unfug angestellt. Ich weiß nicht, wie sie ausbüxen konnte. Bitte entschuldigen Sie. Wir sind gleich wieder weg", sagt sie.
"Ja, aber das ist mein Pony",ruft Polly entsetzt. "Ich habe es mir zu Weihnachten gewünscht und heute Morgen stand es vor meinem Fenster."
"Ich denke, du weißt genau, wem das Tier gehört", sagt Papa streng.
Polly schluckt und streichelt über Gänseblümchens weiche Mähne, was dem Pony zu gefallen scheint. Es legt den Kopf auf Pollys linke Schulter. "Gänseblümchen mag dich", stellt die Frau lächelnd fest. Dann sagt sie zu Pollys Eltern: "Wir sind erst vor Kurzem hierher gezogen und ich bin noch auf der Suche nach jemandem, der mir bei der Stallarbeit hilft. Gänseblümchen mag nicht viele Menschen, ihre Tochter scheint sie spontan ins Pferdeherz geschlossen zu haben. Vielleicht kann sie mir ab und an bei der Stallarbeit helfen und ich gebe ihr im Gegenzug Reitstunden?"

"Mama, Papa, bitte sagt ja", ruft Polly. In ihrem Bauch kribbelt es und ihr Herz klopft wie verrückt.
"Polly wünscht sich schon so lange Reitstunden", sagt Mama. Sie wirft Papa einen fragenden Blick zu. Dieser überlegt kurz und meint dann: "Wie können wir nein sagen, wenn ausgerechnet an Weihnachten ein Pony im Vorgarten steht!"
"Ich darf reiten lernen! Hurra!" Polly fällt Gänseblümchen um den Pferdehals. Das Pony stupst Polly sanft an, als wolle es sagen: "Habe ich das nicht gut gemacht?"
"Das hast du toll gemacht", sagt Polly und vergräbt ihren Kopf in Gänseblümchens Mähne.

Autor: weihnachtsgeschichte.biz

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